Freitag, 9. November 2018



Wenn Wein nicht schmeckt
Wenn Wein nicht schmeckt, kann es an der Qualität des Weines liegen. Es gibt aber auch einige andere Gründe, die den Weingenuß beeinträchtigen können:  
Wein schmeckt, wenn er harmonisch ist. Also weder zu sauer, zu süß, zu herb oder zu bitter. 
Wie stark diese Eigenschaften bemerkbar sind und als störend empfunden werden, hängt auch vom Reifegrad eines Weins ab. Ein junger Wein kann und darf unharmonisch sein. Im Verlauf seiner Lagerung kann er sich dann aber durchaus positiv entwickeln. Um unseren Kunden annähernd trinkreife Weine liefern zu können, lagern wir gute Weine gerne etwas länger, bevor wir sie verkaufen. Dies verursacht Lagerkosten, die wir in die Verkaufspreise einkalkulieren. 
Wein kann fehlerhaft sein. Fehlnoten im Wein können entstehen, wenn bei der Lese nicht sorgfältig genug darauf geachtet wird nur einwandfreie Trauben zu ernten. Verschmutzte Weinpressen, Pumpen, Schläuche, alte, ungepflegte Fässer, fördern das Bakterienwachstum, das wiederum den Geruch und den Geschmack des Weines negativ beeinträchtigt. Auch fehlende Kenntnisse bei der Weinbereitung sind oft Ursache von Weinfehlern. Solche, oft billiger angebotene Weine kaufen wir nicht!
Sehr oft liegt es auch am Weintrinker, wenn Wein nicht schmeckt:
Wein sollte man nicht erst am Nachmittag oder online „just in time“ kaufen, wenn man ihn am selben Abend servieren will. Guter Wein benötigt nach dem Transport, bei dem er unterschiedlichen Temperaturen und ständigem Rütteln ausgesetzt ist,  mindestens eine Woche Ruhe. Weißwein oder Rosé-Wein kühlt man am schonendsten, wenn man ihn einen Tag vor dem Servieren ins oberste Fach des Kühlschranks legt. Von der Schnellkühlung im Tiefkühlfach raten wir Ihnen ab. Ideal wäre ein Weinkühlschrank der auf jeder Etage auf unterschiedliche Temperaturen einstellbar ist und für alle Weintypen geeignet ist.
Wein muss während seines mehr oder wenigen langen Lebens richtig gelagert werden und nicht zu früh und nicht zu spät getrunken werden. Um den richtigen Zeitpunkt zu treffen, benötigen Sie Informationen über die Eigenschaften der verwendeten Rebsorte und über die Art der Weinernte, der Weinbereitung und Reifung, aber auch über die Erntemenge je Hektar und die Wetterbedingungen des entsprechenden Jahrgangs. Wir haben alle diese Informationen für Sie in unseren Weinbeschreibungen zusammengestellt. Dort können Sie auch erfahren, wie lange der Wein gelagert werden kann.
Übrigens, es gibt keine feste Regel wie lange Wein haltbar ist. Schlechter Wein wird durch eine Lagerung nicht besser. Auch schwache Weine in Barriques reifen zu lassen, ist kein gutes Rezept. Guter Wein gibt seine Aromen und Geschmackskomponenten zwar erst ab einem bestimmten Alter, einer bestimmten Temperatur und nach entsprechender Belüftung im Glas oder in einer Karaffe frei, aber auch das ist von Wein zu Wein unterschiedlich.
Wenn Sie Wert auf Genuss und gute Weine legen - und damit meine ich nicht unbedingt teure Weine - dann wäre es schade, wenn Sie sie aus den falschen Gläsern trinken würden.  Immer wieder erleben wir in Privathaushalten, dass man relativ gute Weine serviert, die aber nicht zur Geltung kommen, weil man an den Gläsern spart. Den Aufwand dafür müssen Sie auch nicht auf die Spitze treiben, aber 15-20 Euro für ein Glas sollten Sie schon ausgeben. Sehr gute Erfahrungen bei Weinproben sowie auch im privaten Bereich haben wir mit den Gläsern der Serie „Sensis Plus“ der Glasmanufaktur Eisch gemacht.
Wir empfehlen Sie sehr gerne, weil sie dünnwandig, fein und elegant sind und so den Duft und den Geschmack eines Weins hervorheben, aber auch Schwächen und Fehler aufzeigen. Diese Gläser können Sie auch bei uns zu einem günstigen Preis erhalten. Wir senden Ihnen gerne ein Angebot.
Damit wären Sie für den Genuss guter Weine gerüstet. Nun gilt es, gutem Wein, der mit großer Sorgfalt erzeugt wurde, Ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Sehen Sie sich seine Farbe vor einem weißen Hintergrund an, bewegen Sie ihn im Glas, um sein Viskosität und Dichte zu sehen, stecken Sie Ihre Nase ins Glas und nehmen Sie die Düfte wahr, die mehr oder weniger flüchtig sind und sich von Minute zu Minute ändern können. Dann nippen Sie nicht nur am Glas sondern nehmen einen kräftigeren Schluck in den Mund, lassen Sie ihn im ganzen Mund kreisen und ziehen Sie dazu etwas Luft in den Mund. Sie werden Aromen wahrnehmen, die Sie bisher vermisst haben. Schlucken Sie den Wein und um zu wissen wie nachhaltig der Wein ist, zählen Sie die Sekunden während derer der Geschmack danach noch spürbar ist.
Erich Hartl hartl@weinpur.de http://www.biowein-pur.de/

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