Samstag, 20. Juni 2015

Neuer Weinskandal in Italien


Gier ist immer das Motiv! Das der Konsumenten, die möglichst billige Weine kaufen möchten, und das der Erzeuger, die sich auf die Naivität vieler Käufer verlassen können.
Das zeigt wieder einmal ein Betrugsskandal in Italien. Dort wurden die zuständigen Behörden auf eine Kellerei aufmerksam, deren Bestandsführung eine Überprüfung zur Folge hatte.
Dabei wurden am 18. Juni in einer Kellerei bei Bologna insgesamt 310.000 Hektoliter Wein, Most und Traubensaft beschlagnahmt. Zusätzlich wurden 90.000 kg Flüssigzucker, 273.000 kg Zucker sowie vier Tanks mit Zuckerwasser sichergestellt.
Das Agrarministerium teilte mit, dass es sich um ein Betrugssystem zum Verkauf von Wein, Most und Mostkonzentrat handele, bei dem Zucker nachts in anonymen Tankwagen in nicht registrierte Lagerräume der Kellerei gebracht wurde. Dieser Zucker wurde dort mit Wasser und Säuren aufgelöst und in die Kellerei befördert, wo in wundersamer Weise eine Verwandlung und Vermehrung von Wein erfolgte, der unter Verdunkelung der wahren Herkunft in den Handel gelangte.
Wie bei früheren Weinskandalen werden sich Importeure und Händler mit Verkaufs-und Importpapieren rechtfertigen, die formal in Ordnung waren, obwohl bei zu niedrigen Preise in Bezug auf die Herkunft der Weine Misstrauen angebracht gewesen wäre.
Quelle: Weinwirtschaft, ergänzt mit meiner Erfahrung und Meinung.
Erich Hartl

Erich Hartl hartl@weinpur.de http://www.biowein-pur.de/

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