Gier ist immer das Motiv! Das der Konsumenten, die möglichst
billige Weine kaufen möchten, und das der Erzeuger, die sich auf die Naivität
vieler Käufer verlassen können.
Das zeigt wieder einmal ein Betrugsskandal in Italien. Dort
wurden die zuständigen Behörden auf eine Kellerei aufmerksam, deren
Bestandsführung eine Überprüfung zur Folge hatte.
Dabei wurden am 18. Juni in einer Kellerei bei Bologna
insgesamt 310.000 Hektoliter Wein, Most und Traubensaft beschlagnahmt.
Zusätzlich wurden 90.000 kg Flüssigzucker, 273.000 kg Zucker sowie vier Tanks
mit Zuckerwasser sichergestellt.
Das Agrarministerium teilte mit, dass es sich um ein
Betrugssystem zum Verkauf von Wein, Most und Mostkonzentrat handele, bei dem
Zucker nachts in anonymen Tankwagen in nicht registrierte Lagerräume der
Kellerei gebracht wurde. Dieser Zucker wurde dort mit Wasser und Säuren
aufgelöst und in die Kellerei befördert, wo in wundersamer Weise eine
Verwandlung und Vermehrung von Wein erfolgte, der unter Verdunkelung der wahren
Herkunft in den Handel gelangte.
Wie bei früheren Weinskandalen werden sich Importeure und
Händler mit Verkaufs-und Importpapieren rechtfertigen, die formal in Ordnung
waren, obwohl bei zu niedrigen Preise in Bezug auf die Herkunft der Weine
Misstrauen angebracht gewesen wäre.
Quelle: Weinwirtschaft, ergänzt mit meiner Erfahrung und
Meinung.
Erich Hartl
Erich Hartl hartl@weinpur.de http://www.biowein-pur.de/
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