Mittwoch, 19. März 2008

Die Bio – Weinprobe 6. Teil


Die Bio – Weinprobe 6. Teil

Was sagt uns der Geruch eines Weins?

Erst nach der optischen Prüfung eines Weins folgt der 2. Schritt, das Riechen. Dabei geht es zunächst um das überprüfen, ob sich die optischen Eindrücke durch das Riechen bestätigen lassen. Aber auch darum, Weinfehler zu entdecken (z.B. Korkschmecker, Böckser, Essigton, muffige Gerüche), denn dann erübrigt es sich, einen Wein später in den Mund zu nehmen. Anschließend beurteilt man die Frische der Aromen und überprüft, ob sie dem Alter des Weins entsprechen. Reine fruchtige, frische Düfte deuten auf junge Weine hin, die nur in Edelstahl oder anderen Geruchs- und Geschmackneutralen Behältern gereift sind. Ausgeprägte Reifearomen mit mehr oder weniger deutlichen Düften von Holz, Rauch, Kaffee, Leder, Tabak, Banane etc. deuten auf einen im Barrique gereiften Wein hin. Schließlich versucht man, die Düfte eines Weins zu definieren, die sich später beim verkosten des Weins im Mund wiederholen können.

Die Düfte eines Weins offenbaren sich nicht alle zur gleichen Zeit, denn sie rühren von den im Wein enthaltenen Säuren – es sind mehrere hundert verschiedene – her, die mehr oder weniger flüchtig sind. Hierbei nicht spielt nicht nur das Alter des Weins eine große Rolle, sondern auch die Dauer des Sauerstoffkontakts im Glas, sowie die Temperatur des Weins. Aus diesem Grund können die ausführlichsten und vollmundigsten Weinbeschreibungen nur immer Momentaufnahmen sein.

Die geruchliche Qualität eines Weins steigert sich mit zunehmender Intensität, Komplexität und Harmonie angenehmer Düfte.

Ein leichter Wein, dessen Duft zwar angenehm, aber eindimensional ist, ist weniger gut zu bewerten, als ein Wein mit mehreren und dadurch schwerer zu unterscheidenden Düften.

Erich Hartl
hartl@weinpur.de
www.biowein-pur.de

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