Dienstag, 29. Januar 2008

Chips im Wein (Eichenspäne)


Chips im Wein (Eichenspäne)

für barriquegereifte Weine bezahlen Weintrinker gerne mehr. Sie gehen zu Recht davon aus, dass dafür nur die besseren Weine eines Winzers verwendet werden. Oft stammen sie von älteren Rebstöcken die ohnehin nur geringe Ernten zulassen, oder der Ertrag wurde durch Schnitt und Selektion reduziert. Sie besitzen im Idealfall mehr Kraft, Extrakt und Geschmack und vertragen deshalb die Lagerung im Barrique besser als leichte, einfachere Weine.

Im Endpreis für diese hochwertigen Weine wird noch verteuert durch die Kosten eines Barriques (225 l Eichenholzfass) das bis zu € 1.000,00 (DM 2000) -- kostet und nur ein bis 4 mal verwendet wird.

Sparsame Weinerzeuger sind nun auf die Idee gekommen, den Wein nicht mehr in Barriques zu lagern, sondern eine entsprechende Menge Eichenholzspäne in die Lagertanks zu geben. So erhalten die Weine zwar das Holzaroma, die Reifung im Fass und der damit verbundene Austausch mit Sauerstoff unterbleibt aber. Neben der Kostenersparnis für das Barrique wird das Verdunsten von Wein in kleinen Fässer vermieden. (die verdunstete Menge nennt man Wein der Engel).

Diese Praktiken sind nicht gesundheitsschädlich, aber ein Betrug am Weintrinker, wenn auf dem Etikett auf eine Barriquereifung hingewiesen wird, oder wenn man auf Grund des Weinguts, des Preises, der Herkunft oder des Charakters von einem barriquegereiften Wein ausgehen kann..

Über den nächsten Schritt, die Eichenspäne auch noch einzusparen, wird bereits gemunkelt – nämlich synthetische Eichenholzaromen zu verwenden.

Erich Hartl
hartl@weinpur.de
http://www.bioweinpur.de/

Keine Kommentare: