Sonntag, 6. Juni 2010

Bioweine aus genmanipulierten Reben?

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Weine, oder vielmehr Bioweine aus genmanipulierten Reben/Trauben zu erzeugen, ist momentan weder erlaubt, noch erwünscht und vermutlich auch auf lange Sicht undenkbar.

Möglicherweise wird es jedoch in fernerer Zukunft möglich sein, im konventionellen Weinbau auf chemische Fungizide zu verzichten, die Krebs erzeugen können, oder im Verdacht stehen, ihn zu verursachen.

Auch Kupfersulphat das äußerlich wirkt und im biologischen Weinbau eingesetzt wird, schädigt den Boden und somit das Grundwasser.

Denn der chinesische Forscher Yuejin Wang von der Forstuniversität von Yanling (Quelle: New Scientist) hat entdeckt, dass eine chinesische wilde Rebe 6 x mehr Resveratrol enthält als herkömmliche Trauben. Da Resveratrol nicht nur als Schlüssel zu einem langen Leben in den letzten Jahren Schlagzeilen machte, weil es krebshemmend und kardioprotektiv wirke, erfüllt es auch in vielen Pflanzen, so auch in der Rebe eine Schutzwirkung gegen die gefürchteten Pilz – und Schimmelkrankheiten wie Mehltau und falscher Mehrtau (Oidium und Peronospora), die in der vorhandenen Menge bei den meisten Rebsorten jedoch nicht ausreichen, um sie dauerhaft vor Pilzbefall zu schützen.

Durch die Isolierung des in den wilden Reben Vitus pseudoreticulata vorhandenen Gens, das die Entstehung des hohen Resveratrolgehalts verursacht, und die Übertragung auf „normale“ Reben (vitis vinifera) könnte es also möglich sein, sowohl im konventionellen als auch im biologischen Weinbau künftig genmanipulierte Reben zu pflanzen, die zunächst nur Vorteile zu bieten scheinen: Weniger Chemie im Weinbau, weniger Umweltbelastung, dafür ein höherer Gehalt an Resveratrol vor allem in Rotwein das die positiven gesundheitlichen Auswirkungen in jeder Beziehung verstärken würde. Doch die Folgen der genmanipulierten landwirtschaftlichen Produktion sind in ihrer Gesamtheit noch nicht erforscht.


Erich Hartl
hartl@weinpur.de
http://www.biowein-pur.de/


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