Mittwoch, 23. August 2017

Was hat trockener deutscher Wein mit der Abgasverordnung für Kraftfahrzeuge gemeinsam?


Käufer beider Produkte werden bewusst hinters Licht geführt!

Bei Wein erlaubt das deutsche Weingesetz die Geschmacksbezeichnung „trocken“, obwohl sie bis zu 9 g/l Zucker enthalten dürfen, vorausgesetzt, der Säuregehalt liegt nicht mehr als 2 g/l darunter.  Das klingt kompliziert, der Grund dafür ist jedoch einfach.
Wenig Sonne in nördlich gelegenen Weinbergen und hohe Ernteerträge lässt Trauben nicht vollständig reifen. Sie enthalten verhältnismäßig viel Säure und wenig Zucker.  Wenn man sie gären ließe bis der natürliche Zuckergehalt  bis auf einen kleinen, natürlichen Rest von 3 g/l in Alkohol umgewandelt ist, ergäbe es dünne Weine mit einem Übermaß an aggressiver Säure.
Sie wären ungenießbar und unverkäuflich. 

Bekanntlich ist Zucker ein Geschmacksträger der dünne Weine geschmackvoller und runder erscheinen lässt. Er überdeckt geschmacklich die zu viel enthaltene Säure, zumindest dann, wenn man solche Weine gut gekühlt trinkt. Erst bei  wärmerer Temperatur wird die Disharmonie zwischen  Zucker und Säure  deutlich.  Davon abgesehen, eignen sie sich nicht als Speisebegleiter, da Zucker die Geschmacksknospen am Gaumen betäubt und dadurch der Geschmack der Speisen nicht mehr wahrgenommen werden kann.
Da Zucker seit langem ein billiges Hilfsmittel der Nahrungsmittelindustrie ist, lag es nahe, auch Winzern den Griff in den Zuckersack gesetzlich zu erlauben.

Wenn Sie empfindlich auf Schwefel reagieren oder Diabetiker sind, sollten Sie Folgendes beachten:  

  • Süße Weine enthalten mehr Schwefel  als trockene Weine
  • Weine aus Deutschland und anderen nördlich gelegenen Weinbaugebieten enthalten in der Regel mehr Schwefel als Weine aus dem Süden.
  • Weißweine enthalten mehr Schwefel als Rotweine
  • Wenn Sie als „trocken“ etikettierte Deutsche Weine kaufen möchten, lassen Sie sich eine Weinanalyse zeigen aus der der Zuckergehalt hervorgeht.
  • Wenn Sie natürliche, trockene, durchgegorene, harmonische Weine suchen, dann klicken Sie bitte auf folgenden Link:  Bio- und biodynamische Weine


Erich Hartl hartl@weinpur.de http://www.biowein-pur.de/