Dienstag, 12. Januar 2010

Warum ist Wein teuer oder billig?


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Ein Grund dafür ist die Menge der geernteten Trauben pro Rebstock oder pro Hektar Anbaufläche.

Beispiel 1: Hier sehen Sie drei Fotos, die den Unterschied zwischen einem qualitäts- und einem mengen-orientiert bearbeiteten Weinberg aufzeigen.

Dies ist eine von nur zwei Tinta de Toro-Trauben an einem Rebstock im Weinberg von Nuntia Vini. Hier beträgt die durchschnittliche Erntemenge 0,8 – 1 kg je Rebstock. Eine Flasche des daraus erzeugten Weins kostet mehr als € 25,00. Zu teuer?














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Das Ergebnis ist ein wirklich naturreiner Wein, dem außer etwas Schwefel nichts hinzugefügt, aber auch nichts entnommen wird. Mit hohem Mineralstoffgehalt, viel Resveratrol, und andere Phenole, die antioxydatif und anticancerogen wirken. Mit ihrem vollem, konzentriertem Geschmack sind sie ein wahrer Genuss und gut lagerbar.

Beispiel 2: Hier sieht man einen Teil des Ertrags eines Ugni-Blanc Rebstock im Westen Frankreichs. Schätzungsweise wird der Besitzer dieses Rebstocks mehr als 20 kg ernten. Der daraus erzeugte Wein dürfte deshalb nicht mehr als 1 € kosten. Sein Preis wird aber ca. € 5,-- betragen. Ein gutes Geschäft?


Das Ergebnis ist ein dünner, unbedeutender, völlig neutraler Wein mit sehr niedrigem Gehalt an Mineralstoffen. Vermutlich wird der Zuckergehalt der Trauben so niedrig sein, dass der Most vor der Gärung aufge-zuckert werden muss. In der Weinsprache nennt man diesen Vorgang „Anreichern“, damit dieses Getränk nach der Vergärung einen ausreichend hohen Alkoholgehalt erreicht und man es als Wein bezeichnen kann. Da so viele Trauben am Rebstock kaum ihre volle Reife erreichen, besitzen Sie zu viel Säure, die dem Wein mit geeigneten Präparaten entfernt wird, oder man fügt ihm rektifiziertes Traubenmost-konzentrat hinzu, um die Säure geschmacklich zu neutralisieren.

Erich Hartl
hartl@weinpur.de
www.bioweinpur.de