Mittwoch, 31. Dezember 2008

Bioweine sind Terroirweine

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Die inflationäre Verwendung des Begriffs „Terroir“ lässt vermuten, dass viele Winzer und Weinhändler aber auch Journalisten die ihn verwenden und viele die ihn hören oder lesen, wenig über seine Bedeutung wissen.

Zuerst ist ein Bezug zum Boden und zur Erde gemeint auf dem Reben gedeihen, die daraus ihre Nährstoffe beziehen. Aber auch das in jeder Weinbergslage vorhandene Mikroklima ist damit gemeint, in dem sich von Jahr zu Jahr unterschiedliche Hefen auf den Weintrauben entwickeln und den Charakter des Weins mitbestimmen, wenn er mit diesen indigenen Hefen vergoren wurde. Schließlich kommt der Einfluss der Arbeitsweise des Winzers im Weinberg und im Keller hinzu, die einem Wein eine ganz persönliche Note gibt.

Weinbergsböden die jährlich mehrmals mit künstlichen Düngemitteln versorgt werden, wurzeln nicht mehr tief im Boden und nehmen keine standortspezifischen und charakterbildenden Mineralstoffe auf. Mit Fungiziden behandelte Reben besitzen keine eigenen Hefen mehr und müssen mit Reinzuchthefen vergoren werden. Wenn der Winzer im Keller mit Chemie und übermäßig viel Technik in die Entstehung eines Weins eingreift, ergeben sich im besten Fall „gut gemachte, uniforme und heimatlose Weine“, aber keine „Terroirweine“.

Deshalb können eigentlich nur Weine aus ökologischem Anbau als „Terroirweine“ bezeichnet werden.

Erich Hartl
hartl@weinpur.de
http://www.biowein-pur.de/
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